Muskelfunktionsanalyse

Muskelfunktionsanalyse Kraft und muskuläre Dysbalancen
 

Was genau ist eigentlich eine muskuläre Dysbalance?
Eine muskuläre Dysbalance beschreibt ein Ungleichgewicht durch Muskelverkürzungen oder Muskelabschwächungen zwischen Agonist ("Spieler") und Antagonist ("Gegenspieler"), also zwischen den sich gegenüberliegenden Muskeln.

Wie entstehen muskuläre Dysbalancen?
Unser Bewegungssystem reagiert auf Fehlbelastung (z.B. zu viel sitzen, zu wenig Bewegung, zu starke Belastung für den individuellen Trainingszustand, z.B. lange Wanderung ohne Vorbereitung) immer gleich. Haltemuskeln reagieren mit Abschwächung, so dass die Bewegungsmuskeln deren Halteaufgaben (statische Belastung) übernehmen müssen. Da unsere Bewegungsmuskeln für Bewegung (Dynamik) und nicht für langes Halten (Statik) gemacht sind, werden sie durch die statische Belastung schnell überfordert. Ein überforderter Muskel reagiert mit einer Verkürzung und Verspannung.

Ein Beispiel ist die Schulter. Bei den meisten Menschen ist die vordere sowie die obere Schultermuskulatur aufgrund der höheren Belastung im Alltag im Gegensatz zur rückseitigen Muskulatur deutlich stärker.

Sowohl die vordere als auch die obere und die hintere Schultermuskulatur dienen dazu, den Oberarmknochen durch den Zug zu stabilisieren. Durch eine häufig auftretende muskuläre Dysbalance wird der Oberarmknochen durch den oberen Schultermuskel so weit nach oben gezogen, dass er das Schulterdach berührt. Der "schwache" hintere Schultermuskel kann den Kräften nicht entgegenwirken, was zu einem sogenannten "Impengementsyndrom" und damit verbundenen zu Schulterschmerzen führt.

Ein weiteres Beispiel ist eine zu schwache Gesäßmuskulatur. Ist beispielweise die linke Gesäßmuskulatur geschwächt, kippt das Becken zur rechten Seite ab - diese Beckeninstabilität kann zusätzlich zu Rückenschmerzen führen. Diese Systematik lässt sich auf den ganzen Körper übertragen.

So sind also viele orthopädische Beschwerden auf ein Ungleichgewicht der Muskulatur zurückzuführen.