Bielefelder Rückenmodell

Bielefelder Rückenmodell

Im Jahr 2004 beschloss in Bielefeld eine Gruppe niedergelassener Ärzte zusammen mit ortsansässigen Wissenschaftlern und anderen Dienstleistern in Form eines multimodal konzipierten ambulanten Programms (Managed - Care-Konzepts) zur Vermeidung der Chronifizierung von Rückenschmerzen.

Warum Bielefelder Rückenmodell?

Rückenschmerzen gehören in den Gesundheitssystemen der Industriestaaten zu den häufigsten Behandlungsanlässen, und verursachen im Krankheitsverlauf durch Arbeitsausfälle sowie diagnostische, therapeutische und rehabilitative Maßnahmen immense Kosten. Im deutschen Gesundheitssystem erfolgt die Erstversorgung dieser Patienten - einschließlich Klassifikation nach ICD 10 - hauptsächlich bei Hausärzten und Fachärzten für Orthopädie.

Entsprechend der Ursache können spezifische und nicht-spezifische Kreuzschmerzen unterschieden werden. Während spezifische Kreuzschmerzen feststellbare, auch ernstzunehmende somatische Ursachen haben, lassen sich bei nichtspezifischen Kreuzschmerzen, um die es beim Bielefelder Rückenmodell vor allem geht, keine eindeutigen Hinweise auf eine spezifische Ursache erkennen.

Vielmehr handelt es sich um einen „somato-psycho-sozialen“ Symptomenkomplex, der bei einer Krankheitsdauer von mehr als 3 Monaten (ca. 10% der Fälle) als chronisch einzustufen ist, und ca. 80% der Kosten für den Behandlungsanlass „Rückenschmerz“ ausmacht.

Daher setzt das Bielefelder Rückenmodell hier an:
über verbesserte Möglichkeiten der Früherkennung eines Chronifizierungsrisikos werden auch frühe gezielte Maßnahmen zur Vermeidung einer Chronifizierung möglich.

Die medizinische Kräftigungstherapie setzt als Bestandteil des Bielefelder Rückenmodells die Diagnostik der Kraft der wirbelsäulenstützenden Muskulatur, sowie die gezielte Stärkung der Muskulatur der Lenden- oder Halswirbelsäule um.

Im Rahmen des Bielefelder Rückenmodells erstatten die aufgeführten Krankenkassen einen Großteil der Behandlungskosten.

Dr. med. Detlef Bonnemann